Übernahmefieber vorbei – frostige Zeiten in Österreich

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Anzahl und Volumen bei Übernahmen und Akquisitionen 2008 weltweit gesunken. Interessantes Detail: Österreicher wickelten mehr Deals im Osten als im Westen ab.

Zürich/Wien. Die Finanzkrise schlägt sich auf die Aktivitäten im Bereich Übernahmen und Akquisitionen nieder. Mit der Anzahl ist im Jahr 2008 auch das Volumen der Mergers &Akquisitionen (M&A) deutlich gesunken – weltweit um 44 Prozent, in Österreich wurde sogar ein Rückgang um 64 Prozent verzeichnet, geht aus der jüngsten Analyse des Institute of Mergers, Acquisitions Alliances (imaa) hervor, die dem WirtschaftsBlatt exklusiv vorliegt.

Insgesamt wurden voriges Jahr 302 Deals mit österreichischer Beteiligung mit einem Gesamtvolumen von 11 Milliarden € erfasst.

Die Studie bezieht sich sowohl auf abgeschlossene als auch schwebende und angekündigte Deals. Die Daten des Jahres 2007  waren daher stark durch den angekündigten (dann aber nicht umgesetzten) Kauf des ungarischen Energiekonzerns MOL durch die OMV geprägt, welcher mit einem Volumen von 11,1 Milliarden € erfasst worden war.

Platz Eins: Erste Bank

Der größte Deal mit österreichischer Beteiligung des Jahres 2008 ist die Beteiligung des österreichischen Staates mit 2,7 Milliarden Partizipationskapital an der Erste Bank. Auf Platz zwei liegt der Verkauf der Versicherungsaktivitäten der Erste Bank an die Vienna Insurance Group um 1,4 Milliarden €.

Auffällig ist, dass die M&A-Aktivitäten innerhalb Österreichs an Bedeutung gewonnen haben. So ist die Anzahl der nationalen Deals im Jahresvergleich um 30 Prozent und das Volumen sogar um 63 Prozent gestiegen. Der Einbruch hat also vowiegend bei den Auslandsaktivitäten stattgefunden. „In Krisenzeiten wird eher im eigenen Land zugekauft“,das Ausland gelte als risikoreicher und im Heimatland gebe es meist bessere Finanzierungsmöglichkeite, sagt imaa-Präsident Christopher Kummer.

Osten überholt Westen

Im Ausland gibt es wiederum eine interessante Verschiebung:Da die Anzahl der Übernahmeaktivitäten in Zentral- und Osteuropa trotz Krise relativ hoch geblieben ist, wurden von Österreichern in dieser Region erstmals mehr Deals abgewickelt als in Westeuropa.

Wertmäßig hat der Osten übrigens schon seit dem Jahr 2000 (Ausnahme 2003) die Nase vorne. Der Starke Einbruch des Volumens von heimischen Deals in Osteuropa (minus 90 Prozent auf 1,6 Milliarden €) basiert auf einem Rekordwert im Jahr 2007. Damals schlugen sich zwei große Übernahmen der UniCredit-Tocher Bank Austria in Osteuropa zu Buche: Der Kauf der ukranischen Ukrsotsbank und der kasachischen ATF Bank um 1,5 bzw. 1,3 Milliarden €.

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