Abspaltung von Unternehmen - Alcoa

Alcoa – Abspaltungen lohnen sich

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Der Aluminiumriese Alcoa spaltet sich in zwei Konzerne auf.

Ein Kommentar von Christopher Kummer, erschienen in der Wirtschaftswoche.

Abspaltung von Unternehmen - Alcoa

Der Aluminiumkonzern Alcoa trennt sein Geschäft in zwei Sparten – eine gute Entscheidung.

Eine Reihe großer Abspaltungen beschäftigt derzeit die Konzernwelt: Angefangen bei Ebay und Paypal über Bayer und Covestro, Reckitt Benckiser und sein Pharmageschäft, LVMH und Hermès bis hin zu Alcoa in dieser Woche. Der Trend scheint ungebrochen – und die Idee dahinter ist ebenso gut wie sinnvoll: Denn meistens lohnt sich eine Abspaltung.

Der simple Grund: Häufig sind vermeintlich ähnliche Geschäftssparten in Wahrheit so unterschiedlich, dass eine sinnvolle Unternehmensführung unter einem Dach nicht funktioniert – selbst bei Unternehmensteilen aus der gleichen Industrie. Nehmen wir nur die Kombination aus Premium-Anbieter und Billigflieger, wie sie British Airways erfolglos versuchte (und wie sie sich derzeit die Lufthansa zutraut). Oft sind die Spielregeln in den verschiedenen Wettbewerbssegmenten eben doch zu unterschiedlich, um sie miteinander zu vereinen.

Zudem können sich Ideen, die einstmals strategisch Sinn ergaben, im Nachhinein als verkehrt herausstellen. Die Hochzeiten von Banken und Versicherern zu Allfinanz-Konzernen etwa. Auch die Verteilung von Medieninhalten über das Internet brauchte erst den richtigen Zeitpunkt, um zu gelingen: AOL TimeWarner scheiterte deswegen, wo Netflix oder Amazon Prime heute erfolgreich sind. Ist ein Unternehmen strategisch in solch einer Sackgasse gelandet, hilft ein Spin-off durchaus weiter. Auch geographische Aufspaltungen können sich rentieren. Altria etwa setzte das internationale Geschäft mit Philipp Morris International in der Schweiz auf. Und im Jahr 2012 spaltete sich Kraft geografisch in Mondelez International auf.

In Deutschland ist die Trennung nicht gerade en vogue. Während seit 1990 weltweit über 2600 Abspaltungen angekündigt wurden, waren es hierzulande gerade einmal 43 – und selbst in der DACH-Region, also dem deutschsprachigen Raum, nur 73. Das Potenzial für Aufspaltungen ist also da. Und es spricht einiges dafür, dass wir künftig auch in Deutschland mehr Spin-offs sehen werden – vor allem, wenn institutionelle und aktivistische Investoren Druck machen. Spätestens dann denken auch deutsche Unternehmen um.

Christopher Kummer ist Präsident des Instituts für Fusionen, Akquisitionen und Allianzen (IMAA) in Wien.

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